Objektplanung Verkehrsanlagen

Bis etwa 2000 hat BSV in diesem Bereich alle Leistungsphasen - im Umkreis bis ca. 50km von Aachen auch bis einschließlich der Örtlichen Bauüberwachung - mit eigenem Personal erbracht. Aufgrund der bundesweiten Tätigkeit haben wir sehr früh begonnen im Bereich Objektplanung Verkehrsanlagen Kooperationen mit anderen Büros einzugehen, wobei die Gesamtverantwortung i.d.R. bei BSV liegt.

Straßenräumliche Entwurfsarbeiten stellen vor allem für Hauptverkehrsstraßen und Ortsdurchfahrten besondere Anforderungen an die planerische Kreativität: Sie sollen verkehrstechnisch funktional, bautechnisch kostengünstig und praktikabel, gestalterisch ansprechend und ausgewogen sein.
Hauptverkehrsstraßen haben in städtebaulicher wie verkehrlicher Hinsicht eine herausragende Bedeutung. Wir legen daher besonderen Wert auf eine umfassende Grundlagenanalyse und eine solide Anspruchsabwägung.
Die Verknüpfung von Funktion und Gestaltung erfordert darüber hinaus ein besonderes entwerferisches Fingerspitzengefühl. Letztlich erweist sich die Qualität von Entwurfsideen aus unserer Sicht erst in Sicherheit, Verträglichkeit, Schönheit und Funktionalität und damit in der konkreten (Er)Lebbarkeit des umgestalteten Straßen- und Platzraums durch seine Nutzer. Unsere realisierten Projekte sind für uns in dieser Hinsicht Bestätigung und Ansporn gleichermaßen.
Viele unserer Ideen und Erfahrungen haben Einzug in die Entwurfspraxis genommen, beispielsweise in die von uns wesentlich miterarbeiteten „Empfehlungen für die Anlage von Hauptverkehrsstraßen EAHV 93“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.

Bei Erschließungsstraßen, Plätzen und Fußgängerbereichen kommen wir auf der Grundlage einer intensiven Auseinandersetzung mit den heutigen und zukünftigen Nutzungsansprüchen sowie der vorhandenen und geplanten stadträumlichen Situation zu ortsangepaßten, identitätsbildenden Entwürfen.
Am dankbarsten erweisen sich in dieser Hinsicht Aufgabenstellungen, die die Umgestaltung vernetzter, zusammenhängender Raumstrukturen betreffen, beispielsweise einer historischen Altstadt oder eines gründerzeitlichen Wohngebietes. Hier können für die einzelnen räumlichen Teilbereiche in Funktion und Gestaltung differenzierte, gleichzeitig jedoch dem übergeordneten Ganzen verpflichtete Entwürfe entwickelt und gestalterisch konkretisiert werden. Die langjährige Mitarbeit bei Forschungen und Modellvorhaben zur flächenhaften Verkehrsberuhigung hat uns ein umfassendes Bild von der Wirksamkeit verschiedener konzeptioneller Ansätze für den Bereich der Erschließungsstraßen vermittelt und für die Frage der eindeutigen Plazierung, plausiblen Gestaltung und städtebaulichen Einpassung sensibilisiert.
Die maßgebliche Mitarbeit an den „Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen EAE 85/95“ konnte durch die vorliegende praktische Entwurfserfahrung wesentlich befruchtet werden und hat gleichzeitig kritische Reflexionen der eigenen Entwurfsarbeit unterstützt.

Die „Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen EAE 85/95“ und die „Empfehlungen für die Anlage von Hauptverkehrsstraßen EAHV 93“ wurden wiederum unter unserer maßgeblichen Mtarbeit zur RASt 06 vereint.